Die eigene Maschine ist nahezu allen Motorradfreunden heilig. Darüber hinaus sollte jedoch auch der Komfort beim Fahren stimmen. In diesem Zusammenhang geht es vornehmlich um die richtige Motorradkleidung. Brillenträger stehen jedoch noch vor einer zusätzlichen Herausforderung:

Der Helm sollte beim Tragen der Brille keine allzu starke Behinderung darstellen. Aus diesem Grund sind nicht alle Helme für Brillenträger geeignet. Da jedoch heute immer mehr Menschen eine Brille tragen, stellt sich fast automatisch die Frage: Worauf kommt es diesbezüglich bei Motorradhelmen an und was ist beim Kauf zu beachten?

Was sollte ein Motorradhelm können, der auch für Brillenträger geeignet ist?

Brillenträger haben während der Fahrt mit der eigenen Maschine oft mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Dazu gehören:

  1. Geringerer Tragekomfort und Schadensrisiko

Im Normalfall setzen Brillenträger erst den Motorradhelm (beim Integral- und Klapphelm) auf und danach folgt die Brille. Bei einem herkömmlichen Integralhelm kann es dazu kommen, dass die Bügel der Brille sich nicht an den Wangenpolstern entlangführen lassen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Bruch der Bügel, was für Motoradfreunde zusätzliche Kosten bedeutet.

Doch selbst wenn ein Fahrer die Brille in seinen Helm hineinzwängen kann, bedeutet dies gerade bei längeren Fahrten Druckstellen und Schmerzen an der Kopfseite (etwa in Höhe der Schläfen).

  • Die Brille verrutscht während der Fahrt

Wer auf seine Brille angewiesen stark angewiesen, weiß, wie problematisch ein Verrutschen der Sehhilfe sein kann. Im schlimmsten Fall ergibt sich daraus ein schwerwiegendes Sicherheitsrisiko.

  • Ablenkungen durch Luftverwirbelungen

Verwirbelungen am Brillengestellt durch eindringende Luft können den Fahrer ablenken und damit wiederum für eine erhöhte Unfallgefahr sorgen.

  • Einschränkungen bei der Sicht

Weist das Visier des Helms Kratzer auf oder sitzt die Passform nicht optimal, kann es zu Problemen beim Sehvermögen des Fahrers kommen. Eine schlechte Passform schränkt nämlich das Sichtfeld ein.

Welche Motorradhelme sind für Brillenträger geeignet?

Für Brillenträger geeignete Motorradhelme sollten Schwierigkeiten umgehen

Aus den oben genannten Problemen wird sehr schnell klar, was Motorradhelme für Brillenträger leisten müssen. Sie sollten Lösungen präsentieren, um genau diese Schwierigkeiten zu umgehen. Aus diesem Grund sind vor allem folgende Merkmale wichtig:

  1. Komfortable Passform

Die Passform des Motoradhelms sollte so gestaltet sein, dass sich die Brille bequem aufsetzen lässt. Dazu bedarf es einer weichen Polsterung innerhalb des Helms. Diese gibt in Reaktion auf die Brillenbügel leichter nach und verhindert so, dass sich Druckstellen, Schmerzen oder Beschädigungen an der Brille ergeben. Wahlweise lassen sich Wangenpolster auch entnehmen oder die Polsterung enthält einen Brillenkanal.

Wichtig: Der Helm muss trotzdem dicht am Kopf anliegen. Nur so kommt dessen Schutzwirkung auch voll und ganz zum Tragen.

  •  Gute Luftabdichtung durch ein gutes Visier

Um Luftverwirbelungen am Brillengestellt zu vermeiden, sollten Motoradfreunde mit Brille auf Helme mit besonders guter Abdichtung durch das Visier sorgen. Trotzdem ist es wichtig, dass der Kopf durch eine ausreichende Belüftung versorgt wird – ein Spagat, den nicht jeder Motorradhelm optimal löst.

  • Kratzfestes Visier

Um Sichteinschränkungen zu vermeiden, empfehlen sich zudem kratzfeste Visiere. Entsprechende Visiere werden dabei zusätzlich mit einer entsprechenden Oberflächenbeschichtung ausgestattet, um die Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer deutlich zu erhöhen.

Tipp: Damit das Visier des eigenen Helms während der Fahrt nicht beschlägt, können Fahrer ein ein Pinlock-Visier nutzen. Dabei sind zwei Visierscheiben miteinander verstiftet und verhindern so das Kondensieren der Atemluft. Dies erweist sich vor allem bei kühler Umgebungstemperatur als sehr vorteilhaft. Im Gegenzug müssen Nutzer dabei jedoch mit doppelter Lichtbrechung leben.

Welche Motorradhelme sind für Brillenträger geeignet?

Von der Passform her wären sicherlich Jethelme und Braincaps optimal. Hier können Fahrer die Brille ganz bequem aufbehalten, während die den Helm aufsetzen. Was für Motorroller ein gangbarer Weg ist, bringt für Motorradfahrer oft Sicherheitseinbußen mit sich. Integralhelme bieten nämlich einen deutlich besseren Schutz bei Unfällen.

Als sehr gute Alternative haben sich Klapphelme erwiesen, bei denen sich Visier und Kinnteil einfach hochklappen lassen. Auch in diesem Fall stellt es kein Problem dar, den Helm nach der Brille aufzusetzen.

Diese Modelle eignen sich gut für Brillenträger

Die folgenden beiden Helme stehen exemplarisch für die Vorzüge, die entsprechende Modelle für Brillenträger mitbringen:

  1. Shark D-SKwal Dharkov (Integralhelm)

Der D-Skwal Dharkov on Shark überzeugt durch eine gute Passform sowie ein kratzfestes Visier. Darüber hinaus saugt sich das Visier durch die „Autoseal“-Technik an der Dichtleiste des Helms fest. Auf diese Weise lassen sich Luftverwirbelungen rund um das eigene Brillengestellt während der Fahrt stark vermindern. Auf Wunsch lässt sich das Visier in den Wintermonaten mit einer zusätzlichen Pinlock-Scheibe aufrüsten.

Alles in allem wurden bei der Konstruktion also sehr viele Aspekte bedacht, die gerade für Brillenträger bei der Auswahl eines Motorradhelms besonders wichtig sind.

  • Schuberth C4 Pro Fragment (Klapphelm)

Als Klapphelm bietet der Schuberth C4 Pro Fragment Brillenträgern generell einen besseren Tragekomfort. Darüber hinaus sorgen allerdings die nahtlosen Kopfpolster und vor allem die integrierten Brillenkanäle dafür, dass die Sehhilfe während der Fahrt ihren optimalen Sitz nicht verliert. Zusätzlich bietet eine Pinlock120® Scheibe serienmäßig einen guten Schutz gegen das Beschlagen des Visiers. Die optimale Belüftung gewährleistet der Helm durch ein Mehrkanal-System, welches den Luftdurchsatz genau steuert.

Was sollten Brillenträger beim Motorrad fahren noch beachten?

Was sollten Brillenträger beim Motorrad fahren noch beachten?

Brillenträger können natürlich auch die Wahl des richtigen Brillengestells dazu beitragen, dass die Sehhilfe während der Fahrt möglichst wenig stört. Dabei eigenen sich vor allem folgende Brillen:

  • Leichte Brillengestelle (gutes Material: Titan)
  • Eher schmale Fassungen (passen sich besser ein)
  • höher angesetzte Bügel (für ein größeres Sichtfeld)
  • möglichst flexible Fassungen (gegen Bruch)
  • nicht zu kleine Gläser

Zusätzlich erweist es sich als sinnvoll, stets eine Ersatzbrille mitzuführen. Sollte die erste Brille beschädigt werden, muss der Besitzer auf diesem Weg seine Tour nicht gleich abbrechen.

Mit dem richtigen Motorradhelm auch als Brillenträger durchstarten

Brillen sorgen heute dafür, dass auch Menschen mit Sehschwächen ein ganz normales Leben führen können. Beim Motorradfahren erschweren die Sehhilfen aufgrund der Motorradhelme die ganze Prozedur jedoch. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Wahl des Motorradhelms darauf zu beachten, dass dieser in den Punkten Passform, Innenpolsterung und Visier auf die Bedürfnisse von Brillenträgern abgestimmt ist. Vor dem Kauf gilt: Immer erst austesten und dann kaufen!

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